Ingo Bettges hat bei den Bezirksseniorenmeisterschaften im Doppel den Oberbayern-Titel gewonnen. Im Einzel wurde er Zweiter. Das kommt nicht von ungefähr: Keiner absolviert so viele Partien wie der Mann vom TSV Erding.
Einen tollen Start ins Tischtennisjahr 2016 hat Ingo Bettges vom TSV Erding hingelegt. Nachdem er beim Straubinger Neujahrsturnier bereits das Halbfinale der C-Klasse erreicht hatte, setzte er bei den Bezirksseniorenmeisterschaften in Kirchweidach (Kreis Altötting) noch einen drauf.
In der Altersklasse Ü 50, Leistungsklasse C/D, wurde sein Lauf erst im Finale nach vier Sätzen von Thomas Koch (DJK SV Raitenhaslach) gestoppt. Noch besser lief es im Doppel der zusammengelegten Altersklassen Ü 40 und Ü 50. Bettges und sein Partner Hjalmar-Thorsten Schnabel vom TSV München-Ost harmonierten prächtig und gaben nur beim Finalsieg gegen Franz Reibl (FT Rosenheim) und Christian Koch (DJK SV Griesstätt) einen Satz ab.
Zum zweiten Mal seit 2009 darf sich der 53-jährige Diplom-Informatiker aus Erding Oberbayerischer Seniorenmeister nennen. Damals triumphierte er sogar im Einzel und im Doppel. „Diesmal war mein Gegner aber einfach sehr gut“, sagt Bettges über das verlorene Einzel-Finale.
Seinen Doppel-Partner Schnabel hatte er erst am Tag vor der Meisterschaft bei einem anderen Turnier kennengelernt. Die beiden verstanden sich prima, was sich auch an der Platte zeigen sollte. Nach dem Triumph saßen die beiden noch beisammen, erzählt Bettges. „Wir haben uns das restliche Turnier angeschaut und uns über Tischtennis unterhalten.“
Den einen oder anderen Titel würde Bettges gerne noch folgen lassen. „So viele habe ich nicht“, sagt er. Der gebürtige Wuppertaler lebt seit gut 20 Jahren in Bayern. Seit 2000 wohnt er in Erding, davor lebte er fünf Jahre in Freising. Überraschen würden weitere Erfolge nicht. Denn Bettges liebt seinen Sport, ist besonders fleißig. Nicht nur, dass er Vorsitzender des BTTV-Kreises Erding-Freising ist. Er macht auch so viele Partien wie kein anderer.
Das belegt eine Statistik der click-TT-Datenbank, die seit Oktober 2013 die Einsätze von rund 85 Prozent aller deutschen Tischtennis-Spieler auflistet. Das sind immerhin 350 000 Akteure. „Bei mir müssten es jetzt 1890 Einzel sein“, sagt Bettges, der damit die Nummer eins ist.
Seine Belohnung ist die Teilnahme am Finale des „Commerzbank Sports & More Bavarian TT-Race“ in Ruhpolding - ein Turnier für Amateurspieler im November. Dafür qualifziert sind lediglich die fünf besten, die fünf fleißigsten (meiste Einsätze) und die fünf Akteure mit der größten Verbesserung in der Rangliste. 2014 hat Bettges sage und schreibe 134 Turniere gespielt, um im Finale in Ruhpolding dabei zu sein. Auch im Jahr davor war er qualifiziert. Bislang hat es zu einem neunten und einem zehnten Platz gereicht. Vielleicht klappt es heuer ja mit dem ganz großen Wurf.
